Welttag des Stotterns 2012

Dresden, 21. Oktober 2012. Der "Welttag des Stotterns" will auf die Probleme stotternder Menschen aufmerksam machen. Die sächsische Sozialministerin Christine Clauß hat einen Tipp: "In einer entspannten, angstfreien Sprechsituation können viele Stotterer flüssig reden. Halten Sie daher bei einem Gespräch mit einem stotternden Menschen Blickkontakt und lassen Sie ihn _ ohne zu unterbrechen oder mit Wörtern 'auszuhelfen' - aussprechen. Entwickeln Sie eine gewisse Gelassenheit, indem Sie das Stottern tolerieren wie einen Dialekt." Stotterer gibt es weltweit in allen Kulturen, schätzungsweise 60 Millionen Menschen sind davon betroffen.

"Lieber stottern als schweigen"

Winston Churchill, Bruce Willis oder auch Der Graf, Sänger der Band Unheilig - sie alle waren Stotterer. Nicht zuletzt der preisgekrönte Film "The King`s Speech" zeigt, dass trotz des Stottern ein anerkannter Platz in der Gesellschaft gefunden werden kann.

Zwar ist unsere Gesellschaft insgesamt toleranter geworden, aber Vorurteile gegenüber Stotterern halten sich noch immer. Oft werden Stotternde für weniger intelligent oder leistungsstark gehalten, hinzu kommen verletzende Äußerungen oder Hänseleien. Man sollte wissen, dass Stottern unabhängig vom Charakter, der Intelligenz, der Erziehung oder der familiären Situation - ohne eigenes Verschulden - häufig im Vorschulalter beginnt. In der Schulzeit leiden Stotterer oft besonders, mündliche Leistungen werden zum Teil schlechter bewertet oder ihre Berufschancen sind eingeschränkt. Nicht wenige ziehen sich daher aus Scham oder Resignation zurück.

In diesem Jahr wird der Welttag des Stotterns unter dem Motto "A voice and something to say" - "Lieber stottern als schweigen" begangen. In Deutschland stottern ca. 800 000 Menschen, dabei sind Männer weit häufiger betroffen als Frauen. Für diese Menschen ist das tägliche Sprechen eine immer wieder neue Herausforderung, viel haben Sprechängste, einige meiden spezielle Wörter oder versuchen, bestimmte Situationen zu umgehen.

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  • Quelle: red
  • Geändert am: 22.10.2012 - 05:11 Uhr
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