Am 31. Mai 2012 ist wieder Weltnichtrauchertag

Deutschland. "Lass Dich nicht einwickeln! Rauchen kennt nur einen Gewinner: die Tabakindustrie." - so lautet das Motto des Weltnichtrauchertags 2012. Nach Auffassung der "Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V." (DHS) gilt Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Fakt ist: 110.000 Menschen sterben bundesweit jährlich an den Folgen des Tabakkonsums, darüber hinaus sterben zusätzlich 3.300 Nichtraucher durch Passivrauchen. Das Besondere an der Droge Tabak ist ihr hohes Suchtpotential, so die DHS. Ähnlich wie beim Heroinkonsum sei die Gefahr für die Entwicklung einer Abhängigkeit extrem hoch. Tabakkonsum sei über längere Zeit kaum als "Genussrauchen“ möglich, meinen die Sucht-Experten. Mit dem Tabakrauchen würden in erster Linie Entzugserscheinungen bekämpft, die allein durch das Rauchen entstanden sind.

Was sagen die Sucht-Bekämpfer?

Sie sagen das:

Am besten ist es, erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen, denn Rauchen bedeutet das Gegenteil von Freiheit - nämlich den teuren Einstieg in die Abhängigkeit.

Tabakwerbung will glauben machen, dass Rauchen cool ist und nur Schwächlinge nicht rauchen. Verschwiegen werden die schmutzigen Seiten des Rauchens: giftige und stinkende Substanzen im Rauch, Raucherlunge, Krebs und Herzinfarkt.

Die Tabakindustrie stellt Rauchen als Symbol der Freiheit und des Genusses dar. Sie will davon ablenken, dass Tabakkonsum eines der Hauptrisiken für vermeidbare Krankheiten und frühzeitigen Tod ist.

Zahlreiche Angebote zum Rauchstopp helfen beim Ausstieg aus der Abhängigkeit. Ein Rauchstopp ist möglich.

Forschungsfinanzierung durch die Tabakindustrie führt zu Interessenkonflikten in der Forschung und erhöht die soziale Akzeptanz der Tabakunternehmen. Glaubwürdige Forschung kann nur von unabhängigen Forschungseinrichtungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet werden.

Viele Beispiele zeigen die engen Verflechtungen zwischen Politik, Parteien und Lobbyisten der Tabak- und Werbeindustrie. Parteispenden, Sponsoring von Parteitagen und -zeitungen sind nur ein kleines Spektrum der Strategie, Politik und öffentliche Institutionen zu beeinflussen.
Insbesondere Politikerinnen und Politiker haben die Verantwortung, das hohe gesellschaftliche Gut Gesundheit zu schützen und über partikuläre Wirtschaftsinteressen zu stellen. Sie beschließen die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie Werbeverbote, Nichtraucherschutzgesetze, Tabaksteuererhöhungen, die es den Einzelnen erleich-tern können, gesunde Entscheidungen zu treffen:
nämlich nicht zu rauchen oder mit dem Rauchen aufzuhören. Die Tabakkonzerne dagegen benötigen keine Unterstützung. Ihre Aktien gehören zu den wenigen, die selbst in der Wirtschaftskrise gestiegen sind.
Daher gilt das Motto Raucher/-innen und Politiker/-innen gleichermaßen: Lass Dich nicht einwickeln! Rauchen kennt nur einen Gewinner, die Tabakindustrie.

Literatur zu Versuchen der politischen Einflussnahme der Tabaklobby:

Deutsches Krebsforschungszentrum, DKFZ (Hrsg) [März 2006]. Wie die Tabakindustrie in Deutschland durch die Erhaltung wissenschaftlicher sowie politischer Respektabilität Rechtsvorschriften zum Schutz vor Passivrauchen verhinderte
http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/German_Tobacco_Indust_Report_deutsch.pdf.

Kyriss, T. et al. [2008]. Der Verband der Cigarettenindustrie - Verhinderung wirksamer Tabakkontrollpolitik in Deutschland. Georg Thieme Verlag. 2008; 70(5): 315-324.
http://www.thieme.de/viamedici/aktuelles/politik/tabaklobby.html

WHO [2009].Tobacco industry interference with tobacco control. Genf.
http://www.who.int/tobacco/publications/industry/interference/en/index.html

Kommentare (1)

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  • Weltnichtrauchertag

    von Arite am 31.05.2012 - 01:18:22
    Sicher ist Rauchen gesundheitsschädlich und Nikotin hat eine hohe Suchtgefahr, genauso wie Alkohol oder Koffein, aber es gibt auch Spielsüchtige, Schokoladensüchtige, Arbeitssüchtige ... und sogar manche gesund erscheinenden Lebensmittel bergen Risiken.
    Ist nicht jeder gut beraten, der sich die Lebenslust nicht nehmen lässt und bewusst in Maßen genießen kann?
    Alles Schöne im Leben hat einen Haken ... entweder es ist unmoralisch, illegal oder es macht dick!
    Verbote und ein erhobener Zeigefinger helfen da wohl kaum, im Gegenteil.
    Mit ab und an einem Glas Sekt und einem Pfeifchen zum Feierabend sind manche Menschen aber schon glücklich sehr alt geworden.


  • Quelle: red
  • Geändert am: 31.05.2012 - 00:38 Uhr
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