Geschlechtssensible Berufsorientierung im Landkreis Görlitz

Ostritz | St. Marienthal. Am 8. Dezember 2010 lud die PONTES-Agentur/Servicestelle Bildung des Landkreises Görlitz Fachkräfte und Interessierte, die im Bereich der Jugendarbeit und der Berufsorientierung von Mädchen und Jungen tätig sind, in das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal zum Fachaustausch ein. Ziel war es, Akteure verschiedener Professionen aus den Bereichen Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Soziales, Bildung und Wissenschaft zusammenzuführen, um gemeinsam über neue Wege der Berufsorientierung von Mädchen und Jungen im Landkreis Görlitz nachzudenken und dabei insbesondere die geschlechtsspezifischen Potenziale der Mädchen und Jungen in den Fokus zu rücken.

Entwicklungswege in eher „frauen- bzw. männeruntypischen“ Berufen aufzeigen

Der Fachaustausch wurde durch Susanne Meves, Leiterin der Leitstelle für Gleichstellung von Mann und Frau im Sächsischen Staatsministerium für Soziales, und Ines Fabisch, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Görlitz, eröffnet. In ihrem Impulsreferat zeigte danach Frau Prof. Gräßel von der Hochschule Zittau/Görlitz auf, wie das Geschlecht auf die spätere Berufswahl wirkt, welche Faktoren das Berufswahlverhalten beeinflussen und wie Mentoren die Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten können.

Anhand von Erfahrungen aus der Praxis mit Methoden des Mentoring und der Mädchen- bzw. Jungenarbeit setzten sich im Anschluss die ca. 30 Teilnehmenden des Fachaustauschs mit Möglichkeiten der Zusammenführung dieser beiden Herangehensweisen bei der Begleitung und Unterstützung der beruflichen Orientierung junger Menschen auseinander. In der sich anschließenden Arbeitsphase entwickelten die Teilnehmenden danach gemeinsam erste Eckpunkte für den Aufbau eines Mentoring-Programms zur Unterstützung der geschlechtssensiblen Berufsorientierung im Landkreis Görlitz und verabredeten sich zur weiteren Zusammenarbeit.

Der Fachaustausch bildete den Auftakt für die Umsetzung des neuen Modellprojektes IMPULS REGIO, das der Landkreis Görlitz und die PONTES-Agentur am Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal gemeinsam initiiert haben. Hintergrund sind die enormen Herausforderungen, die sich aus der überdurchschnittlichen Abwanderung junger qualifizierter Menschen, vor allem junger Frauen, und aus der speziellen Situation des heimischen Arbeitsmarktes im Dreiländereck ergeben.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen neue Pfade beschritten werden, um jungen Frauen und Männern Berufs- und Lebensperspektiven in der Region aufzuzeigen, so das Fazit. Das Projekt IMPULS REGIO will hierzu einen Beitrag leisten.
Ziel des Projektes ist es dabei, ein innovatives Konzept für ein Mentoring-Programm zu entwickeln, bei dem Jugendliche durch berufserfahrene Frauen und Männer begleitet werden. Diese Mentorinnen und Mentoren sollen mögliche Entwicklungswege in der Region in eher „frauen- bzw. männeruntypischen“ Berufen aufzeigen.

Das Modellprojekt IMPULS REGIO knüpft unmittelbar an die Ergebnisse der Projekte IMPULS FEMININ und „Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern in der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa“ an, für deren Realisierung sich die PONTES-Agentur in den zurückliegenden Jahren verantwortlich zeichnete. Es wird gefördert vom Europäischen Sozialfonds.

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  • Quelle: red
  • Geändert am: 17.12.2010 - 21:22 Uhr
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