Steuersünder zeigen sich an
Dresden. Aus aktuellem Anlass werden bei den sächsischen Finanzämtern eingehende Selbstanzeigen, die in Zusammenhang mit Kapitalanlagen in der Schweiz stehen, gesondert erfasst. Danach sind seit dem 1. Februar 2010 insgesamt 31 Selbstanzeigen eingegangen, die einen Bezug zu Schweizer Bankkonten aufweisen.
Selbstanzeigen bringen dem Fiskus Einnahmen
Die Summe der nacherklärten Einkünfte beträgt rund 2.620.000 Euro, die Summe der hinterzogenen Steuern beläuft sich nach Angabe des Sächsischen Finanzministeriums derzeit auf 265.000 EUR.
Allerdings sind noch nicht in allen bisher eingegangenen Selbstanzeigen die entsprechenden Beträge benannt worden, so dass sich die Höhe der nacherklärten Einkünfte und die Summe der hinterzogenen Steuern noch erhöhen dürfte
Kommentar
Steuersünder ist verniedlichend, irgendwie haben diese Leute ja den Staat und damit die Allgemeinheit beklaut.
Und es darf gefragt werden, wie das funktioniert. Wer als Unternehmer Geld einnimmt, muss darüber Aufzeichnungen führen. Wenn Geld aber unversteuert außer Landes gebracht wurde, muss es demnach sogenanntes Schwarzgeld sein, das eben nicht in den Büchern erfasst wurde. Hinter jeder Schwarzgeld-Einnahme steht ein Schwarzgeld-Zahler, also jemand, der auf einen Beleg über seine Zahlung verzichtet. Es riecht sumpfig . . .
Zum Grübeln laden auch die Einnahme-Erwartungen des Sächsischen Fiskus ein. Bei 2,62 Millionen Euro werden gerade mal Mehreinnahmen von 265.000 Euro erwartet. Das entspräche einem Steuersatz von knapp über zehn Prozent. Im Steuertarif für das Jahr 2010 beträgt der seit 1996 sinkende Eingangssteuersatz aber immerhin noch 14 Prozent. Und wenn man bedenkt, dass es nicht die Geringverdiener sind, die ihr Geld in die Schweiz bringen, so müsste der Steuersatz auf die hinterzogenen Beträge deutlich höher ausfallen.
Im Vertrauen auf die Finanzbehörden,
Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
- Geändert am: 01.03.2010 - 09:16 Uhr
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