Studiengebühren in Sachsen?
Chemnitz. "Studiengebühren sind eine weitere Hürde im sozial selektiven Bildungswesen", sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange am 10. Juli 2007 während einer Podiumsdiskussion zum Thema "Studiengebühren - lohnt sich das?" der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Chemnitz.
Aufgrund der Einkommensverhältnisse in den neuen Ländern würden Studiengebühren nicht nur für sozial schwache Familien eine kaum zu nehmende Hürde darstellen. Für eine Kindergärtnerin oder einen KFZ- Mechaniker beispielsweise wäre ein Studium für ihre Kinder nicht mehr aus eigener Kraft finanzierbar.
"Mit der SPD in Sachsen wird es keine Studiengebühren geben. Dabei wird es auch bleiben", sagte Staatsministerin Dr. Stange vor dem Hintergrund der sächsischen Hochschulgesetznovelle, die im Frühjahr 2008 in Kraft treten soll.
Sachsen stehe mit der Ablehnung von Studiengebühren für das Erststudium nicht allein da. Insbesondere die neuen Bundesländer lehnten aus guten Gründen Studiengebühren weitgehend ab. "Studiengebühren erhöhen die sozialen Barrieren für eine akademische Ausbildung. Das Studium wird stärker eine Frage des Geldbeutels als der Begabung. Viele Studenten müssen schon heute durch Jobs ihren Lebensunterhalt erarbeiten. Gerade im Osten fehlen aber oft die Arbeitsplätze dafür und die Eltern können diese zusätzliche Last nicht kompensieren", so Staatsministerin Dr. Stange. Die Finanzierung des Studiums und der Hochschulen müsse daher ein Thema in der Diskussion über den Finanzausgleich zwischen den Bundesländern sein.
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- Quelle: Redaktion
- Geändert am: 11.07.2007 - 16:37 Uhr
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