Innovationen durch Geld

Dresden. Sachsen soll attraktiver für kluge Köpfe werden. Vor diesem Hintergrund hat der Innovationsbeirat auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause Empfehlungen zum Zusammenwirken von Wirtschaft und Wissenschaft zur Gewinnung von Spitzenkräften verabschiedet. Darin empfiehlt der Beirat unter anderem, ein bis zwei sächsische Universitäten in die Lage zu versetzen, sichtbare Spitzenuniversitäten zu werden, die Hochschulfinanzierung zu reformieren, Professorengehälter anzuheben, Studiengebührenfreiheit beizubehalten und Frauen noch stärker als bisher zu fördern.

Kooperation mit Unternehmen ausweiten

Da sich der Wettbewerb um Talente weiter verschärfe, müsse Sachsen verlässliche Perspektiven für Spitzenforscher schaffen, meint Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange. Für eine sinnvolle Personalpolitik sei es daher unter anderem erforderlich, die Hochschulen von der Stellenplanbindung abzukoppeln, der sie wie eine Beinfessel behindere.

Auch für Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk ist klar: "Sachsen muss neue, außergewöhnliche Wege gehen und Rahmenbedingungen schaffen, die geeignet sind, Innovationen zu fördern." So solle jede Hochschule mit den innovativsten Unternehmen der Region im Umkreis von 30 bis 50 km einen Kooperationsvertrag abschließen. „Damit könnte ein engeres Band zwischen Hochschule und Unternehmen gespannt werden“, so Jurk weiter. Ein wesentlicher Nutzen sei dabei das Zustandekommen von Praktika oder Diplomarbeiten. Darüber hinaus kämen die Unternehmen so mit ihren zukünftigen Mitarbeitern direkt in Kontakt. Jurk verwies darauf, dass der bisherige Technologietransfer zwischen Hochschule und Unternehmen noch Defizite aufweise. Es sei zu prüfen, so der Wirtschaftsminister, ob Technologietransfer zu einer Pflichtaufgabe zu machen und in eine leistungsorientierte Finanzierung aufzunehmen sei.

Der Sächsische Innovationsbeirat war als unabhängiger Beirat auf Initiative von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium im April 2008 gegründet worden. Ziel seiner Arbeit ist es, Impulse für eine innovationsorientierte Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik zu geben. Der Innovationsbeirat hatte bisher unter anderem Empfehlungen zur nachhaltigen Rohstoffversorgung und zur nachhaltigen Mobilität vorgelegt.

Mitglieder des Sächsischen Innovationsbeirates sind:


Prof. Dr. Michael Brand; Biotechnologisches Zentrum an der TU Dresden
Prof. Dr. Anette Beck-Sickinger; Institut für Biochemie, Universität Leipzig
Dr.-Ing. Manfred Goedecke; IHK Südwestsachsen
Olivier Höbel; IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen
Prof. Dr. Günther Keilhofer; vorm. Volkswagen Sachsen GmbH
Dr.-Ing. Matthias Klingner; Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden
Prof. Dr. Bernhard Korte; Institut für diskrete Mathematik, Universität Bonn
Dipl.-Ing. Timo Leukefeld; Soli fer Solardach GmbH
Dr. Knut Löschke; PC Ware AG
Ingrid Mössinger; Kunstsammlungen Chemnitz
PD Dr. Michael Schäfer; Freier Historiker und Buchautor
Prof. Dr. Kai Simons; vorm. Direktor des MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden
Prof. Dr. Cornelia Zanger; Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, TU Chemnitz

Das komplette Positionspapier des Innovationsbeirates:
http://www.smwk.de und www.smwa.de

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  • Quelle: /red
  • Geändert am: 18.06.2009 - 07:33 Uhr
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