Hohe Risiken in sozialen Netzwerken
Dresden. Anlässlich der Vorstellung des neuen Berichtes von jugendschutz.net machte heute Sachsens Jugendministerin Christine Clauß in Dresden auf Risiken in sozialen Netzwerken und auf Videoplattformen im Internet aufmerksam. „Plattformen wie YouTube oder soziale Netzwerke wie SchülerVZ stellen eine besondere Herausforderung für den Jugendschutz dar, weil unzählige Nutzer hier ihre Beiträge online stellen. Darunter sind leider auch viele Inhalte, die junge Menschen beeinträchtigen oder gar gefährden können. Die Betreiber müssen Mindeststandards einhalten und Minderjährige besser vor Inhalten schützen, die diese überfordern oder ängstigen könnten oder gar gefährden“, hat die Ministerin erkannt.
Dabei verwies sie auf die erfolgreiche Arbeit der von den Ländern eingerichteten Stelle jugendschutz.net. Auf Videoplattformen konnte jugendschutz.net 2007 die Löschung von 700 Exekutions- und Nazi-Filmen erreichen. In sozialen Netzwerken wurden vor allem pornografische Beiträge und sexuelle Belästigungen beanstandet.
Sachsens Jugendministerin Clauß verwies auch darauf, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen durch ordnungsrechtliche Maßnahmen gegenüber den Anbietern allein nicht sichergestellt werden kann. „In Zeiten des Web 2.0 ist es noch wichtiger, dass jugendliche Nutzer die Risiken kennen und auf ihre Sicherheit achten,“ so die Ministerin. „Dazu gehört auch, dass Eltern um die Risiken im Netz wissen und ihre Kinder begleiten.“ Die Experten von jugendschutz.net nutzen ihre Erfahrungen, um Kinder, Jugendliche, Eltern und pädagogische Fachkräfte beim kompetenten Umgang zu unterstützen. So informiert „Chatten ohne Risiko?“ über die sichere Kommunikation via Chat und Messen¬ger. Die Broschüren "Ein Netz für Kinder" und "Handy ohne Risiko" klären über Gefahren auf und leisten praktische Hilfestellung. Und die "Klick-Tipps" liefern aktuelle Empfehlungen für die besten Kinderseiten, die von den Jugendschützern gemeinsam mit einer Kinderredaktion erarbeitet werden.
Insgesamt ist die Kontrollstelle gegen 2.883 neu erfasste Verstöße (plus 10 Prozent) vorgegangen. Darunter waren auch 68 Angebote aus Sachsen. Drei von vier Verstößen wurden nach einem Hinweis von jugendschutz.net schnell beseitigt, ohne dass Aufsichtsbehörden eingreifen mussten. Dabei setzt die Stelle vor allem auf die Zusammenarbeit mit der Internetindustrie und Partnern in internationalen Gremien. Erfolgreich sind die Aktivitäten auch gegen ausländische Angebote, wenn inländische Anbieter von Speicherplatz oder Betreiber von Suchdiensten, Plattformen und Communities über schwere Verstöße informiert werden.
Auf unzulässige Angebote stößt jugendschutz.net über Hinweise und gezielte eigene Recherchen. 2007 bearbeitete das Team 9.200 Beschwerden und Anfragen (plus 22 Prozent), überprüfte 7.164 Websites auf Verstöße (plus 32 Prozent), beobachtete regelmäßig die 65 wichtigsten Chats und Communities und wertete systematisch tausende Suchanfragen in Suchmaschinen und Plattformen aus.
Kostenlose Hilfestellungen zum kompetenten Umgang mit dem Internet:
Surfen ohne Risiko? (http://www.jugendschutz.net/surfen )
• Ein Netz für Kinder: Zwei Broschüren für Eltern und Kinder präsentieren empfehlenswerte Kinderseiten, informieren über Risiken und geben Tipps
• Klick-Tipps – Kinder surfen, wo’s gut ist: Empfehlungsdienst für gute Kinderseiten, der wöchentlich aktualisiert wird
• Surfen – Kinder sicher online: Faltblatt zu Filtersystemen und den Möglichkeiten, den Internetzugang sicherer zu konfigurieren
Chatten ohne Risiko? (www.jugendschutz.net/chatten )
• Chatten ohne Risiko?: Broschüre und Website mit Hintergrundinformationen und Bewertungen der wichtigsten Chats und Messenger
• Wollen wir Chatten – Ja, sicher!: Faltblatt für Jugendliche mit wichtigen Sicherheitsregeln und Hinweisen auf sichere Chats
Handy ohne Risiko? (www.jugendschutz.net/handy )
• Mit Sicherheit mobil: Ratgeber für Eltern mit Informationen zur den Risiken der mobilen Online-Kommunikation
Eltern können mithelfen, den Jugendschutz im Internet zu verbessern, indem sie problematische Angebote bei jugendschutz.net melden, auf die ihre Kinder gestoßen sind, und zwar unter:
eMail hotline(at)jugendschutz.net (at)=@
http://www.jugendschutz.net/hotline
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- Quelle: /red
- Geändert am: 29.08.2008 - 08:32 Uhr
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