Mitarbeiterbeteiligungen
Berlin. Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat sich in einem Brief an Bundesminister Michael Glos vom 17. April 2008 zu den Plänen der Regierungskoalition über einen Ausbau der staatlichen Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen geäußert. Der Beirat äußert Bedenken gegen eine staatliche Förderung der Mitarbeiterbeteiligung. Die Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats stellt die Ergebnisse der Überlegungen des Beirats heute auf einer Pressekonferenz im BMWi vor.
Mehr Breitenwirkung erwünscht
Bundesminister Glos erklärt dazu: "Ich halte die Einigung der Koalitionsparteien auf eine maßvolle Erhöhung des Steuerfreibetrages nach § 19a Einkommensteuergesetz und eine Anpassung der Arbeitnehmer-Sparzulage nach wie vor für eine sachgerechte und zukunftsweisende Lösung. Jetzt liegt es an den Unternehmen und an den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, in welchem Maße sie die vielfältigen Formen der Mitarbeiterbeteiligung nach dem Vermögensbildungsgesetz nutzen."
Bundesminister Glos wertet es als ein gutes Zeichen, dass auch die reine Gewinnbeteiligung, also die Koppelung von Entgeltbestandteilen an die Geschäftslage, in den Unternehmen erfreuliche Fortschritte macht. Solche Modelle bietet in Deutschland inzwischen schon fast jedes vierte Unternehmen an. Neben den Kapitalbeteiligungen lassen sich auch so auf einfachem Wege viele Vorteile der Mitarbeiterbeteiligung erreichen.
Mit dem Ziel, die Breitenwirkung zu vergrößern, werden die bestehenden Anreize für Kapitalbeteiligungen von Mitarbeitern moderat angepasst, verlautbart das Wirtschaftsmnisterium. Die direkte Anlage im Unternehmen fördere Motivation, Betriebsbindung und Einsatzbereitschaft von Arbeitnehmern und stärke so die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Gleichzeitig würden die Chancen von Arbeitnehmern auf Teilhabe am wirtschaftlichen Aufschwung steigen. Zukünftig könne damit eine breitere und gesündere Eigentümerstruktur in der Wirtschaft wachsen. Das verbessere die Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmen und mache sie widerstandsfähiger in Finanzmarktkrisen.
Für die alternativ zur direkten Beteiligung mögliche Fondslösung, die ebenfalls der Stärkung der Eigenkapitalbasis der Unternehmen dient, sei jetzt die Finanzindustrie gefordert, entsprechende Produkte zu entwickeln und anzubieten. Besonders wichtig sei, so das Wirtschaftsministerium, dass die Festlegung auf einen flächendeckenden Einheitsfonds vermieden werden konnte. Insoweit entspricht die Einigung der Empfehlung des Beirates, der staatlich garantierte oder organisierte Fonds ebenfalls ablehnt.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 16.05.2008 - 22:36 Uhr
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