Ansturm auf Förderprogramm
Sachsen. Sachsen hat seit Inkrafttreten einer neuen Richtlinie im März vergangenen Jahres bereits dem Bau beziehungsweise der Sanierung von mehr als 51.000 Kleinkläranlagen von 67 Aufgabenträgern - das sind Gemeinden oder Abwasserzweckverbände - zugestimmt. Der Freistaat plant dafür insgesamt 88 Millionen Euro Fördergelder ein. „Jetzt kommt es darauf an, mit dem Bau bewilligter Kleinkläranlagen so früh wie möglich zu beginnen“, appellierte der sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Roland Wöller Sonntag, dem 6. April 2008, an die Bürger. Denn den Antragsstellern stehen die Fördermittel nach Zustimmung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) nur zwei Jahre zur Verfügung.
Minister Wöller: „Bewilligte Kleinkläranlagen jetzt bauen!"
Eine neue Anlage kostet einschließlich Einbau und Transport etwa 5.000 bis 6.000 Euro. Sachsen gibt für eine bis zu vier Einwohnern genutzte Anlage 1.500 Euro dazu. Für jeden weiteren Einwohner kommen 150 Euro hinzu. Anträge zur Förderung sind über den zuständigen Abwasserzweckverband oder die Gemeinde einzureichen. Jeder Bürger kann spätestens im Oktober vom Abwasserzweckverband oder der Gemeinde eine Auskunft darüber erhalten, ob er in eine private Kleinkläranlage investieren muss oder nicht.
Spätestens zum Jahresende 2015 muss die Abwasserentsorgung in ganz Sachsen auf dem neuesten Stand der Technik sein. Um diese EU-Vorgabe zu erfüllen, fördert der Freistaat seit März 2006 auch den Bau privater Kleinkläranlagen. Rund 600.000 Sachsen, die vor allem im ländlichen Raum leben, sind noch nicht an eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung angeschlossen. Bisher wird ihr Abwasser über 178.000 meist veraltete Anlagen und über 67.000 abflusslose Gruben entsorgt, die nun neugebaut oder auf Vordermann gebracht werden müssen.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 06.04.2008 - 22:53 Uhr
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