Tuberkulose-Untersuchungen

Sachsen. Im Freistaat gab es im vergangenen Jahr 148 gemeldete Erkrankungen an offener Lungentuberkulose. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Sachsen liegt mit vier bis zehn Erkrankungen an offener Lungentuberkulose pro 100.000 Einwohner in den letzten Jahren immer unter dem Bundesdurchschnitt.

Sachsen fördert zusätzliche Diagnostik

Für eine ergänzende Methode zur Diagnostik der Tuberkulose stellt das sächsische Gesundheitsministerium dem öffentlichen Gesundheitsdienst seit dem vergangenen Jahr jährlich 28.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. Sachsen ist damit eines der ersten Bundesländer, in denen der Einsatz dieses modernsten medizinischen Diagnose-Verfahrens bei Tuberkuloseverdacht logistisch, finanziell und hinsichtlich der Laborkapazität abgesichert ist.

Das sächsische Gesundheitsministerium unterstützt zudem die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe von Tuberkuloseärzten. Diese übernimmt die Fortbildung der Mitarbeiter der Tuberkulose-Beratung an den Gesundheitsämtern. Erst vor wenigen Tagen wurden den Gesundheitsämtern in Sachsen aktualisierte Empfehlungen für Maßnahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose zur Verfügung gestellt. Damit werden die Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen, dass diese Erkrankung kontrolliert werden muss, um die Situation beherrschen zu können.

Geschichte und aktueller Stand

Am 24. März 1882 erklärte Dr. Robert Koch, er habe den Erreger der Tuberkulose entdeckt. Im Jahr 1905 wurde ihm für seine Entdeckung der Nobel-Preis verliehen. Noch heute nimmt die Tuberkulose weltweit einen Stellenwert ein, der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranlasst, jährlich den 24.März als Welttuberkulosetag zu begehen.

International setzte sich der Rückgang der gemeldeten Tuberkulosefälle seit Beginn der neunziger Jahre nicht fort. Mit jährlich ca. 8 Millionen Neuerkrankungen weltweit bleibt die Tuberkulose eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Jährlich sterben auf der Welt 2 Millionen Menschen an Tuberkulose, vor allem auf Grund mangelnder Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Besondere Probleme bereitet international die ansteigende Zahl von Erkrankungen an Tuberkulose, die durch Erreger verursacht werden, gegen die mehrere der bewährtesten und erfolgreichsten Medikamente nicht mehr wirksam sind.

Kommentare (0)


  • Quelle: /red
  • Geändert am: 21.03.2008 - 16:42 Uhr
  • Bisher 2014 mal aufgerufen
 
Görlitz Nachrichten | Zittau Nachrichten | Bautzen Nachrichten | Weißwasser Nachrichten