Sächsischer Bürgerpreis ausgelobt

Dresden. Der Sächsische Bürgerpreis wird am 20. Oktober 2011 erstmals verliehen. Er soll Menschen und ihr Eintreten für eine demokratische Gesellschaft in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken und sie für ihre hervorragende und beispielgebende Arbeit auszeichnen. Ausgelobt wird der Preis gemeinsam von der Stiftung Frauenkirche Dresden, der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und vom Freistaat Sachsen. In den beiden Kategorien gesellschaftlich-soziales und kulturell-geistliches Engagement wird je ein Preis in Höhe von 5.000 Euro vergeben. Mit dem Preis sollen Vereine, Initiativen, Institutionen und Einzelpersonen ausgezeichnet werden, die durch ihr soziales, kulturelles, wissenschaftliches oder geistliches Engagement einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und die demokratische Kultur in Sachsen, in den Gemeinden und Regionen geleistet haben.

Verleihung am 20. Oktober 2011

Es ist den Stiftern ein besonderes Anliegen - wie es auch die Geschäftsordnung des Sächsischen Bürgerpreises vorsieht - diejenigen vor Ort in den Nominierungsprozess einzubeziehen, die am besten darüber informiert sind, wer eine ganz besondere und damit auszeichnungswürdige Arbeit leistet. Daher werden die Landkreise und Kreisfreien Städte zur Nominierung potentieller Preisträger aufgerufen.

Der Jury gehören neben Vertretern der beiden ausrichtenden Stiftungen Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Soziales, Politik, Medien und Kommunales an.

Der Preis wird am 20. Oktober um 18 Uhr von Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Vertretern der beiden Stiftungen in der Unterkirche der Frauenkirche in Dresden überreicht. Die Frauenkirche ist heute ein Wahrzeichen, das zu Toleranz und einem friedvollen Miteinander mahnt. Nach der Zerstörung des Gotteshauses im Zweiten Weltkrieg konnte die Kirche nach der Friedlichen Revolution 1989 dank eines einzigartigen weltweiten Bürgerengagements wieder aufgebaut werden.

Demokratie ist, wie es die deutsche Geschichte sehr eindrücklich beweist, keine Selbstverständlichkeit. Nicht erst die Friedliche Revolution von 1989 hat deutlich gemacht, dass Demokratie Mut und Entschlossenheit braucht und von allen Bürgern mitgetragen und verteidigt werden muss. Unsere Demokratie fordert bürgerschaftliches Eintreten für gesellschaftliche Werte und ein friedvolles Zusammenleben. Tausende Menschen engagieren sich in vielfältiger Weise in ihrem Beruf oder privaten Umfeld für eine demokratische Gesellschaft in Sachsen. Diesen Menschen gebühren unser Dank und unsere Anerkennung.

Die Stifter des Sächsischen Bürgerpreises:

Stiftung Frauenkirche Dresden


Die Stiftung Frauenkirche Dresden wurde 1994 gegründet. Die Stifter sind die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden. Wesentliche Aufgabe der Stiftung Frauenkirche Dresden ist die Gestaltung des Lebens in der Frauenkirche.

Ziel der Stiftungsarbeit ist es, das Motto der Frauenkirche "Brücke bauen - Versöhnung leben - Glauben stärken" lebendig und erlebbar werden zu lassen. Ihrer historischen Funktion als Gotteshaus entsprechend, stehen dabei gottesdienstliche und musikalische Veranstaltungen im Vordergrund. Ihrem Schicksal totaler Zerstörung angemessen, findet zudem das Gedenken an Opfer und Leid eine würdige Stätte. Zugleich ist die Frauenkirche Dresden ein Ort der Hoffnung und Begegnung, an dem sich Menschen zu Vorträgen und Symposien versammeln.

Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank


Die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank engagiert sich aktiv für die europäische Kulturmetropole an der Elbe. 1991 gegründet, fördert sie seither in den Bereichen Kunst, Kultur, Städtebau und Wissenschaft. Mit ihrem Engagement trägt die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank dazu bei, die kulturelle Identität Dresdens zu bewahren. Darüber hinaus setzt sie sich aktiv für die ästhetisch-kulturelle Bildung junger Menschen in Dresden ein. Ein verbindendes Motiv der vielfältigen Förderprogramme liegt im Überschreiten von Grenzen. Die Stiftung setzt sich beispielsweise verstärkt dafür ein, Jugendliche mit Migrationshintergrund mittels Stipendien zu fördern und stärkt Initiativen, die sich für Integration und Toleranz in der Gesellschaft einsetzen. Auch der Brückenschlag zwischen Nationen und Institutionen, zwischen Generationen, aber auch zwischen Dresden und anderen Städten ist wichtiger Bestandteil des Kulturengagements der Stiftung.

Seit ihrer Gründung hat die Stiftung für ihre Ziele und Aufgaben mehr als 11 Millionen Euro bereitgestellt. Auch nach der Verschmelzung der Dresdner Bank mit der Commerzbank AG im Jahr 2009 setzt die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank dieses Engagement unverändert fort. Der Internetauftritt www.kulturstiftung-dresden.de informiert in vollem Umfang über die Aktivitäten der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank.

Freistaat Sachsen


Ein besonders wichtiges Anliegen des Freistaates Sachsen ist es, die Bürger für Demokratie und die durch diese gebotenen Teilhabemöglichkeiten zu begeistern, die demokratische Kultur attraktiv zu machen und klarzustellen, dass Extremismus und Gewalt keine Lösung und kein Mittel für die Durchsetzung von Zielen sein können. Dafür wurde bereits 2005 das Landesprogramm "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz" von der Sächsischen Staatsregierung ins Leben gerufen. Schwerpunkte des Programms sind Maßnahmen und Projekte, die im Sinne von Toleranz, Weltoffenheit und einer demokratischen Kultur wirken und im laufenden Haushaltsjahr mit zwei Millionen Euro gefördert werden.

Das Landesprogramm wird über den Landespräventionsrat im Freistaat Sachsen umgesetzt, der vielfältiges staatliches und nichtstaatliches Präventionsengagement in Sachsen bündelt und koordiniert. Nähere Informationen zum Landespräventionsrat sowie dem Landesprogramm "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz" unter http://www.lpr.sachsen.de

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  • Geändert am: 02.09.2011 - 21:46 Uhr
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