In Gesundheit investieren statt immer mehr Krankheit finanzieren
Berlin. Die Stärkung von Prävention hilft nicht nur den Patienten, sondern hat zudem positiven volkswirtschaftlichen Nutzen. Ein Richtungswechsel der Gesundheitspolitik hin zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung ist demnach angezeigt. In diesem Sinne unterstreicht Dr. Müller, Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes e.V., seine Forderung nach mehr Investitionen in die Gesundheit.
Richtungswechsel zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung gefordert
Gerade ein mal 4,83 Euro pro Versicherten geben die deutschen Krankenkassen für Maßnahmen der Vorbeugung und Gesundheitsförderung aus. Die Kosten zur Finanzierung der Krankheitskosten laufen dagegen immer mehr aus dem Ruder und betragen heute bereits über 3000 Euro pro Versicherten. Die Gesundheitspolitik akzeptiert es, jedes Jahr neue Milliarden in die Finanzierung von Krankheiten zu stecken und Prävention und Gesundheitsförderung komplett zu vernachlässigen. Wir brauchen jetzt einen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen, so der Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes, indem wir nicht nur ständig steigende Krankheitskosten finanzieren, sondern in Gesundheitsförderung investieren.
Nach Schätzung des Robert-Koch-Institutes verlieren unsere Betriebe und die Volkswirtschaft jährlich durch krankheitsbedingte Fehlzeiten 4 Millionen Erwerbstätigkeitsjahre. Durch Stärkung der betrieblichen Prävention lassen sich diese Fehlzeiten mindestens um ein Drittel reduzieren. Ein weiteres großes Problem seien die durch Fehlernährung ausgelösten Folgekosten im Gesundheitswesen. Experten schätzen den Kostenansatz für die deutschen Krankenkassen jährlich auf 80 bis 100 Milliarden Euro.
Jetzt gilt es, endlich in den Ausbau von Prävention und individueller Gesundheitsförderung zu investieren. Konkret könnte dies durch die Erhöhung des steuerlichen Freibetrags für betriebliche Gesundheitsförderung von derzeit 500 auf 1000 Euro passieren.
Wichtig wären betriebliche Strategien zur Stärkung der Gesundheit der Arbeitnehmerschaft durch Gesundheitstage und einen betrieblichen Gesundheitsurlaub. Mit einer ambulanten Badekur könne ein Gesamtgesundheitscheck für Arbeitnehmer verbunden werden und die Leistungsfähigkeit der Erwerbstätigen langfristig gesteigert und gesichert werden.
Die Krankenkassen und Gesundheitspolitik in Deutschland müssten endlich erkennen, dass man die Belastung in den Betrieben nicht ständig nach oben fahren könne und auf der anderen Seite der Gesundheitsförderung kaum noch Aufmerksamkeit schenkt. Angesichts der älter werdenden Erwerbsbevölkerung ist die Investition in die Gesundheit der Weg in die Zukunft.
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- Quelle: redv | Foto: DHV
- Geändert am: 22.01.2011 - 11:53 Uhr
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