Regionenranking registriert Ostsachsen unter "ferner liefen"

Ostachsen. Spätestens nach Nr. 300 wird wird es uninteressant - genau der Punkt, wo mit Nr. 301 der beste Kandat der sächsischen Lausitz, das westlausitzische Kamenz / Kamjenc im neuesten deutschen Standortranking aufgeführt ist. Generell schneiden in der aktuellsten Analyse des renommierten Spezialisten in Sachen Standortsuche und Standortanalyse „Contor“ beim Zukunftstest sächsische Regionen wesentlich ungünstiger ab als noch 2007. Insgesamt wurden im Auftrag des manager magazins - neben ganz Europa - deutschlandweit 429 Regionen bewertet. Während sich Dresden beim Ranking mit dem Platz 221 im Mittelfeld behaupten kann, sind Grenzregionen wie der Landkreis Görlitz weiter auf hintere Ränge abgefallen. Der ehemalige Niederschlesische Oberlausitzkreis belegt Platz 334 und der Altkreis Löbau-Zittau Platz 369 und die Kreisfreie Stadt Görlitz Rang 378. Im europäischen Vergleich schnitten die benannten Regionen noch wesentlich schlechter ab und verloren dramatisch an Bewertung im Vergleich zu 2007. Als Grundlage des Deutschland- und EU-Rankings diente u.a. die Bevölkerungsentwicklung, der Beschäftigungsanteil, die Arbeitslosenquote, Akademiker- und Wissenschaftlerdichte, die Produktivität und das verfügbare Einkommen.

An the winner is ... Oberbayern!

Als Grundlage des Deutschland- und EU-Rankings diente u. a. die Bevölkerungsentwicklung, der Beschäftigungsanteil, die Arbeitslosenquote, Akademiker- und Wissenschaftlerdichte, die Produktivität und das verfügbare Einkommen. Zu den Gewinnern zählt insbesondere Oberbayern.

Wie die aktuelle Studie von Contor zeigt, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gunkel in einer Pressemitteilung, hat die „Leuchtturmpolitik“ insbesondere den grenznahen Regionen Sachsens geschadet. Dass allerdings auch Dresden bei einem Deutschland- und EU-Ranking nur mittelmäßig abschneidet, führt er u.a. auch auf eine verfehlte Lohnpolitik zurück. „Wenn sachsenweit renommierte CDU-Politiker Investoren damit ködern, dass die Gehälter unterhalb des westdeutschen Lohnniveaus liegen können, dann geht das bekannterweise auch zu Lasten der Kaufkraft und mündet perspektivisch in Altersarmut. Genau diese Faktoren schrecken vor Zuwanderung ab und sind der Grund für ungebrochene Abwanderung von guten Fachkräften in die alten Bundesländer", kommentiert Gunkel.die Studie.

Die Alternative zum Absacken der ostsächsischen Regionen sei laut Gunkel ein flächendeckender Mindestlohn, die Finanzierung in Bildung, Forschung und Kultur. Anderenfalls sehe er soziale Spannungen als vorprogrammiert.

Die differenzierte Studie von Contor belegt aus Sicht Gunkels, dass es einer der größten Fehler nach der deutschen Wiedervereinigung war, in den neuen Bundesländern niedrigere Gehälter als in Westdeutschland als Standortvorteil anzusetzen. Das sei der Anfang vom Ausstieg aus den bewährten Flächentarifverträgen gewesen und der Beginn eines Handicaps zur Vollendung der inneren Einheit.


Kommentar

Mögen nun die Lokalpatrioten sich nicht ergehen im "wir liegen zwar hinten, aber ihr seid auf noch schlechteren Plätzen!".

Klar könnte man sagen, alles über (oder eben hinter) Nr. 300 spielt nicht mit. Aber ganz so einfach ist es nicht - eben wegen der Gewichtung der einzelnen Faktoren. Je kleiner eine untersuchte Region ist, um so unmöglicher ist es, in allen angesetzten 25 Kriterien vorn zu liegen oder überhaupt Relevanz zu finden.

Entscheidend ist nicht, auf welchen Feldern eine Region schwach ist, sondern wo sie ihre Spitzen hat. So gesehen hat eine Leuchtturm-Politik ihre Berechtigung - nämlich stets da anzusetzen, wo man schon Vorsprung hat.

Wer wirtschaftliche Entwicklung - das brennendste Problem strukturarmer Regionen - fördern will, braucht nur Hindernisse für die wirtschafliche Entwicklung wegzuräumen.

Manche räumen allerdings auch die Wirtschaft weg,

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: /red | /Fritz Rudolph Stänker
  • Geändert am: 18.12.2009 - 21:40 Uhr
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