Schuldnerberatung ist mehr als eine erste Hilfe

Dresden. Leben mit Schulden geht einher mit Krankheit, zerbrechenden Beziehungen, sozialer Ausgrenzung. Letztlich wirkt dieses „Leben im Negativen“ negativ auf unsere ganze Gesellschaft - auf die Gläubiger, die Arbeitgeber, die öffentlichen Haushalte. „Gemeinsam und aktiv setzen wir uns dafür ein, dass sächsische Bürger und ihre Familien aus der Schuldenfalle herausfinden oder am besten: gar nicht erst hinein geraten“, erklärte Verbraucherschutzministerin Christine Clauß anlässlich der heutigen sächsischen Fachtagung der Insolvenzberatungsstellen in Dresden.

Mit knapp neun Euro pro überschuldetem Haushalt hilft der Freistaat

So unterstützen die Sächsische Staatsregierung, Kommunen und die Grundsicherungsträger für Arbeitsuchende die sozialen Beratungsstellen. Gerade die soziale Schuldnerberatung sichere eine Nachhaltigkeit der Maßnahmen - denn hier wird nicht einfach kontrolliert, dass nicht zuviel ausgegeben wird. Hier steht der vernünftige Umgang mit Geld im Mittelpunkt, und der bestimmt letztlich auch, ob aus einem schuldenfreien Neuanfang auch danach ein Leben ohne Schulden wird.

Vor allem auch Kinder und Jugendliche müssen lernen, mit Geld umzugehen. Schon hier werde deutlich, dass Schuldnerberatung mehr sein müsse als eine „erste Hilfe“, betonte Clauß. Schuldnerberatung sei präventive Arbeit.

„Wir brauchen eine Fachberatungsstelle, die als Kompetenzzentrum für Schuldenprävention im Freistaat fungieren soll und statistische Erhebungen begleiten und koordinieren soll“, so Clauß weiter. Dass Handlungsbedarf besteht zeigen die repräsentativen bundesweiten Untersuchungen der letzten Jahre. Für die neuen Bundesländer geht man von einer Überschuldungsquote von ca. 11,3 Prozent der Haushalte aus. Das entspricht etwa 245.000 überschuldeten Haushalten in Sachsen.

Der Freistaat Sachsen unterstützt mit jährlich 2,2 Millionen Euro die sächsischen Schuldnerberatungs- und -präventionsstellen - nach Adam Ries sind das knapp neun Euro pro überschuldetem Haushalt.

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  • Quelle: /red
  • Geändert am: 08.10.2009 - 10:15 Uhr
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