Rucola aus Sachsen bedenkenlos
Ostrau. „Sächsischer Rucola ist nicht nur schmackhaft und gesund, sondern kann auch bedenkenlos genossen werden“, sagte Landwirtschaftsminister Frank Kupfer am 7. September 2009 während eines Besuchs in der Biogärtnerei Auenhof in Ostrau im Landkreis Mittelsachsen. „Sichere Anbauverfahren sowie umfangreiche Qualitätskontrollen durch den Betrieb und die zuständigen Behörden garantieren eine Rucolaproduktion frei von Kreuzkraut und anderen unerwünschten Pflanzen“, so der Minister weiter.
Umsatz-Einbruch
Vor einem Monat hatte der Fund von giftigem Kreuzkraut, auch Gemeines Greiskraut genannt, in einer Packung Rucola-Salat für große Verunsicherung bei den Verbrauchern in ganz Deutschland gesorgt. Daraufhin haben viele Handelsketten den Salat aus ihrem Sortiment genommen. Die plötzliche Abnahmeverweigerung führte zu hohen finanziellen Verlusten bei den Erzeugern. Allein bei der Biogärtnerei Auenhof ist der Umsatz beim Rucola-Verkauf um zwei Drittel zurückgegangen. „Dabei zeigt gerade das Beispiel hier in Ostrau mit wie viel Sorgfalt die Gemüsebauern in Sachsen produzieren“, betonte Kupfer.
Ständige Kontrolle
Die Biogärtnerei baut auf über 4 000 Quadratmeter Rucola an. Der komplette Anbau erfolgt in Folientunneln und Gewächshäusern. Dadurch wird die Beimischung von unerwünschten Kräutern von Anfang an ausgeschlossen. Außerdem erfolgt eine ständige Kontrolle vor, während und nach der Ernte. „Auch der Freistaat kontrolliert die Anbauer in Sachsen regelmäßig. Mindestens einmal im Jahr überprüfen die Kollegen vom Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt alle Betriebe. Bei den im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführten Kontrollen wurden in Sachsen bisher aber noch keine Auffälligkeiten festgestellt. „Ich hoffe deshalb, dass sowohl der Handel als auch die Verbraucher möglichst schnell diesem Gemüse wieder ihr Vertrauen schenken“, so der Minister abschließend.
Hintergrund
Die zur Familie der Kreuzblütler gehörende mehrjährige Rucolapflanze ist verwandt mit verschiedenen Kohlarten, Rettich, Kresse und Raps. Diesen Pflanzen gemeinsam ist der hohe Gehalt an Senfölen. Je älter sie werden, desto kräftiger und schärfer schmecken sie. Voll ausgewachsen wird die Pflanze 75 Zentimeter hoch, dann sind die Blätter jedoch ungenießbar.
In Deutschland gibt es etwa 25 definierte Arten von Kreuzkraut. Alle sind mehr oder weniger stark giftig. Das Gemeine Kreuzkraut ist ein typisches Acker- und Gartenunkraut, welches deshalb auch im Gemüseanbau vorkommen kann.
Die Blätter unterscheiden sich, wenn auch nur geringfügig, aber dennoch erkennbar. Hauptunterscheidungsmerkmale sind die deutlich längeren Blätter des Rucola im Gegensatz zum Gemeinen Kreuzkraut sowie eine geringe bis deutliche Behaarung beim Kreuzkraut, während Rucola keine Behaarung der Blätter aufweist.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 10.09.2009 - 16:16 Uhr
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