Frauen in der Wissenschaft als Frage der Vernunft
Dresden. „Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere dürfen sich gegenseitig nicht ausschließen. Für junge Frauen, die noch am Anfang ihres Karriereweges stehen und sich mit dem Gedanken einer Familiengründung tragen, darf es kein „Entwederoder“ geben, sondern beides muss möglich sein und gefördert werden“, sagte Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, am 16. Januar 2009 zum Startschuss für ein Projekt zur Stärkung der Rolle von Frauen in wissenschaftlicher Forschung und Entwicklungsprozessen („DIVERSITY - Improving the gender diversity management in materials research institutions“) am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden.
Startschuss für Projekt zur Frauenförderung am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden
Die Förderung von Wissenschaftlerinnen und der Abbau noch bestehender Zugangs- und Aufstiegsbarrieren für Frauen im Wissenschaftssystem seien nicht mehr nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern ein Gebot der Vernunft. „Die Erschließung der ungenutzten Qualifikationen und Kompetenzressourcen von Wissenschaftlerinnen ist ein wettbewerbsstrategischer Erfolgsfaktor“, so Dr. Stange.
Ziel des Projektes sei unter anderem, vermehrt Wissenschaftlerinnen für Leitungspositionen zu gewinnen und die Chancen von Frauen in Berufungsverfahren zu erhöhen. Darüber hinaus wolle das Projekt Solidarität für die Verbesserung der Rolle der Frauen in der wissenschaftlichen Forschung und in Entscheidungsprozessen fördern und für das Problem der Diskriminierung in der Forschung sensibilisieren.
Das Projekt „DIVERSITY - Improving the gender diversity management in materials research institutions“ wird von der Europäischen Kommission in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 315.000 Euro aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm gefördert.
Partner des Projektes sind 11 europäische Länder, neben Deutschland Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Österreich, Schweden, Slowenien, die Slowakische Republik und Spanien sowie die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst.
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen an den Hochschulen hat sich von 1996 - 2007 von 9,8% auf 17% erhöht und damit fast verdoppelt. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen an den nicht universitären Forschungseinrichtungen hat sich seit 1992 vervierfacht, liegt aber mit ca. 8,4% immer noch deutlich unter dem Anteil von Frauen in Leitungspositionen an den Hochschulen.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 16.01.2009 - 14:45 Uhr
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