Aktive Sterbehilfe?
Leipzig. Zum 4. Sächsischen Hospiz- und Palliativtag am 1. November 2008 hat Sachsens Gesundheitsministerin Christine Clauß im Rahmen einer Auszeichnung von Ehrenamtlichen betont, dass aktive Sterbehilfe keine Alternative zu einer humanen Sterbebegleitung darstellt: „Die Palliativmedizin und Hospizarbeit ermöglichen schwerstkranken und sterbenden Menschen einen weitgehend schmerzfreien und zugleich würdevollen Abschied. Sie bietet auch Angehörigen seelsorgerische Betreuung und leistet Hilfe bei der Trauerbewältigung. Die Hospizbewegung unterstützt damit wirkungsvoll die ablehnende Haltung der Landesregierung zur aktiven Sterbehilfe.“
Zu wenig Gedanken über letzten Lebensabschnitt
Das Motto der diesjährigen Veranstaltung „Den letzten Mantel mache ich selbst“ rege zum Nachdenken an, meinte die Ministerin. Die wenigsten würden sich Gedanken über ihren letzten Lebensabschnitt machen. In einer Zeit, in der Jugend, Fitness und Vitalität großgeschrieben werden, würden die Gedanken an Krankheit oder Tod weit in den Hintergrund gedrängt.
Eine wesentliche Grundlage für die Hospiz- und Palliativarbeit im Freistaat Sachsen stellt die von allen an der Versorgung schwerstkranken und sterbender Menschen erstellt Hospizkonzeption aus dem Jahr 2006 dar. Staatsministerin Clauß stellte die wesentlichen daraus resultierenden Aufgaben und Anforderungen vor und nahm dies zum Anlass, den Anwesenden und allen anderen hauptberuflichen und ehrenamtlich Engagierten für ihre bisher einmalige engagierte Arbeit zu danken. Sie warb darum, den Weg auf der Grundlage dieser sächsischen Konzeption weiter zu gehen. Eine wichtige Aufgabe sieht die Staatsministerin für Soziales auch darin, die Arbeit der ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativdienste besser zu vernetzen. In jeder Region sollte ein ambulanter Hospizdienst in erreichbarer Entfernung zur Verfügung stehen, wobei auch die Altenpflegeheime mit einbezogen werden sollen.
Nachdem nunmehr die Gemeinsamen Empfehlungen der Krankenkassen zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung verabschiedet wurden, können ärztliche und pflegerische Leistungen von so genannten Palliativ-Care-Teams bei Bedarf auch rund um die Uhr erbracht werden. „Unser Ziel ist es, eine entsprechende flächendeckende und integrative Versorgungsstruktur im Freistaat Sachsen in enger Abstimmung mit den Beteiligten zu schaffen, wobei spezialisierte Ärzte sowie die bestehenden stationären Einrichtungen in diese Struktur eingebunden werden sollen“, erklärte Christine Clauß.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 01.11.2008 - 10:59 Uhr
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