Keine FSME-Risikogebiete in Sachsen
Sachsen. Nach Zeckenstich können Menschen an Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkranken. Um aktuelle Erkenntnisse zur Verbreitung von Borrelien (Bakterien) und FSME-Viren in Zecken zu gewinnen, beauftragte das Sächsische Staatsministerium für Soziales im vergangenen Jahr die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen mit der Untersuchung von Zecken. Insgesamt wurden über 2.000 Zecken untersucht: Eine Hälfte auf das Vorhandensein von Borrelien, die andere Hälfte auf FSME-Viren.
Borrelien-Risiko unverändert
Bei keiner der im Freistaat Sachsen untersuchten Zecken wurden FSME-Viren gefunden. Da zudem gesichert ist, dass ein Teil der sehr wenigen Erkrankungen an FSME in Sachsen (im Jahr 2007: zwei) außerhalb des Freistaates erworben wurde, gibt es auch weiterhin kein FSME-Risikogebiet im Freistaat Sachsen und somit keine Empfehlung für die Impfung gegen FSME.
Borrelien unterschiedlicher Typen waren in fast jeder fünften der im Freistaat Sachsen untersuchten Zecken (18,8 Prozent) nachweisbar. Einige Zecken waren mit mehreren unterschiedlichen Borrelien infiziert. In männlichen Zecken wurden häufiger Borrelien nachgewiesen (29 Prozent) als bei Weibchen (20 Prozent) und den Nymphen als Entwicklungsstadium zwischen Larven und erwachsenen Zecken (16 Prozent). Die Ergebnisse bestätigen die Untersuchungen aus dem Jahr 1997. Auch Untersuchungen in Baden-Württemberg führten zu ähnlichen Ergebnissen: durchschnittlich 15 Prozent der untersuchten Zecken waren mit Borrelien infiziert.
Da das Risiko für eine Infektion mit Borrelien nach Zeckenstich im Freistaat Sachsen unverändert ist, sollte sich jeder vor Zecken schützen.
Die Fanggebiete erstreckten sich über einen großen Teil Sachsens in Anlehnung an die Regionen von Fangaktionen der Jahre 1996 und 1997. Mit einbezogen waren Landkreise bzw. kreisfreie Städte, in denen während der letzten Jahre einzelne FSME-Erkrankungen auftraten. Gesammelt wurden die Zecken von der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Schutzimpfungen in Sachsen, einem gemeinnützigen, der öffentlichen Gesundheitspflege verpflichtetem Verein.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 02.06.2008 - 23:08 Uhr
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