Wachablösung
Dresden. Stanislaw Tillich ist am Vormittag in Dresden im Sächsischen Landtag im ersten Wahlgang zum neuen Ministerpräsidenten des Freistaats Sachsen gewählt worden. Tillich erklärte, er wolle erster Diener des Freistaates Sachsen sein. Es sei ihm eine besondere Ehre, die erfolgreiche Arbeit von Kurt Biedenkopf und Georg Milbradt fortsetzen zu dürfen. Vor den Abgeordneten sagte er nach der Wahl: „Meine wichtigste Aufgabe wird es sein, den wirtschaftlichen Aufschwung unseres Landes weiter voranzutreiben. Denn ich möchte, dass alle Sachsen an diesem Aufschwung teilhaben. Wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit gehören für mich zusammen.“ Ministerpräsident Tillich erinnerte im Landtag auch an die friedliche Revolution von 1989: „Unsere Demokratie und unsere Freiheit sind ein hohes Gut, das uns zu einer Kultur des Miteinanders verpflichtet, zu Fairness und dem gebotenen persönlichen Respekt.“
„So wahr mir Gott helfe ….Z božej pomocu“
Ministerpräsident Tillich ist Sorbe, entsprechend schloss er seinen Amtseid heute im Landtag mit den Worten „So wahr mir Gott helfe ….Z božej pomocu“.
Auf Tillich ruhen viele Hoffnungen. Der Pragmatiker, um den es nie Skandale gab, startet mit einem großen Sympathie-Bonus.
Stanislaw Tillich wurde am 10. April 1959 in Neudörfel (Sachsen) geboren. Nach dem Abschluss seines Studiums an der Technischen Universität Dresden als Diplom-Ingenieur für Konstruktion und Getriebetechnik begann er seine berufliche Laufbahn im Jahr 1984 als Konstrukteur in einem Elektronikunternehmen; von 1987 bis 1989 war er Angestellter der Kreisverwaltung Kamenz, von 1989 bis 1995 war er selbständiger mittel¬ständischer Unternehmer.
Tillich gehörte der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR von März bis Oktober 1990 an. Von 1991 bis 1994 fungierte er als Beobachter im Europäischen Parlament. Mitglied des Europäischen Parlaments war er seit 1994 und dort stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses und Generalberichterstatter für den Haushalt der Europäischen Union 1998.
Er ist seit 1987 CDU-Mitglied, seit 1989 Kreisvorstandsmitglied und von 1992 bis 1999 war er Mitglied des EVP-Vorstandes. Vom 27. Oktober 1999 bis 30. April 2002 war Stanislaw Tillich Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, vom 2. Mai 2002 bis 10. November 2004 Chef der Sächsischen Staatskanzlei. Am 11. November 2004 wurde er zum Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft berufen; am 28. September 2007 zum Staatsminister der Finanzen.
Stanislaw Tillich ist Sorbe und römischkatholisch. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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- Quelle: /red
- Geändert am: 28.05.2008 - 21:26 Uhr
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