Engagement behinderter Jugendlicher

Engagement behinderter Jugendlicher

Rothenburg O.L. Die „Rothenburger Thesen“ sind das Ergebnis einer Tagung für geistig behinderte Menschen, die das Martinshof Rothenburg Diakoniewerk durchführte. Unter dem Motto „Sag es selbst!“ sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermutigt werden, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und ihre Wünsche und Forderungen an die Gesellschaft selbst zu formulieren.

Die 72 geistig behinderten, vorwiegend jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihre Forderungen nach mehr Selbstbestimmung und besserer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft als „Rothenburger Thesen“ beschlossen. Darin fordern sie konkrete Verbesserungen in allen Lebensbereichen.

So wollen sie selbst entscheiden, wo, wie und mit wem sie wohnen möchten. Sie fordern ausreichend Arbeitsplätze so - wohl in Werkstätten für behinderte Menschen als auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Sie wollen aber auch mehr Verständnis, Unterstützung und Selbstbestimmung in allen Fragen von Freundschaft, Liebe und Partnerschaft. „Ich kann es nur begrüßen, wenn diese Jugendlichen ihr Leben selbst in die Hand nehmen möchten, auch wenn es für sie - und ihre Eltern - sicherlich noch viel schwerer ist, vom behüteten Zuhause in ein selbstbestimmtes Leben zu gehen“, unterstützte Sachsens Familienministerin Helma Orosz die Wünsche nach mehr Teilhabe an allen Bereichen des Lebens in der Gesellschaft. Das helfe, den Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe - nämlich weg von der schützenden Fürsorge und hin zur selbstbestimmten Teilhabe behinderter Menschen - mit Leben zu erfüllen und Jugendlichen, die geistig behindert sind, eine hörbare Stimme in der Gesellschaft zu geben.

Kommentare (0)


  • Quelle: /red | Foto: /BeierMedia 2006
  • Geändert am: 04.05.2008 - 13:18 Uhr
  • Bisher 2686 mal aufgerufen
 
Görlitz Nachrichten | Zittau Nachrichten | Bautzen Nachrichten | Weißwasser Nachrichten