Alter neu denken

Dresden. "Wir müssen das Alter neu denken" - mit diesen Worten eröffnete Sachsens Sozialministerin Helma Orosz heute in Dresden den zweiten Sächsischen Altenhilfekongress. Man müsse die Ressourcen der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger erkennen und ihnen eine selbstverständliche Teilhabe ermöglichen, ergänzte sie.

Zweiter Sächsischer Altenhilfekongress

Besonders von den neuen Entwicklungen betroffen sei die so genannte Sandwichgeneration. Sie ist es, die zur gleichen Zeit für die Kinder und die Eltern sorgt, die berufstätig ist, die für das eigene Alter vorsorgen soll und von der bürgerschaftliches Engagement erwartet wird. Diese Generation steht unter einer enormen Belastung. Das Altern betrifft mit Kindern, Eltern und Großeltern fast alle Lebensbereiche. Damit sei konsequenterweise Seniorenpolitik auch nicht nur Politik für die Alten, sondern auch Gegenwarts- und Zukunftspolitik.

Die Politik müsse auf die veränderte Vitalität der älteren und alten Menschen eingehen. Sie muss die Potenziale dieser Generation entdecken und sie im Interesse des Einzelnen und der Gesellschaft fördern.

Auf der anderen Seite wisse man aber auch, dass der Zusammenhalt und die Hilfe zwischen den Generationen zunehmenden Belastungen ausgesetzt ist, sobald ältere Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Mit gemeinschaftlichem Wohnen, sogenannten Wahlfamilien, zeige die Politik bereits heute Lösungsmöglichkeiten auf. Eine solche Wahlfamilie ermöglicht Eigenständigkeit in Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft beruht auf gegenseitigem Geben und Nehmen. Der Einzelne sorgt so weit wie möglich für sich selbst, steht aber nicht allein, weil er jederzeit auf die solidarische Unterstützung der anderen Bewohner zurückgreifen kann, falls er Hilfe benötigt.

Als weiteren Eckpfeiler der Seniorenpolitik bezeichnete Orosz den Grundsatz "ambulant vor stationär". Es gebe bereits ein dichtes und tragfähiges Netz an Sozialstationen und ambulanten Pflegediensten in Sachsen. Dieses müsste aber noch mehr als bisher wohnquartiersnah aufgebaut werden. Nur so sei gewährleistet, dass pflegebedürftige Menschen möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.

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  • Quelle: Redaktion
  • Geändert am: 25.04.2007 - 18:43 Uhr
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