Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche
Köln, 24.01.2022. Die Bundesregierung hat das Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" in Höhe von zwei Milliarden Euro für die Jahre 2021 und 2022 beschlossen. In diesem Rahmen schafft das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit rund einer Milliarde Euro Angebote, die schnell bei Kindern, Jugendlichen und Familien ankommen sollen. Dies gilt für den Bereich der frühkindlichen Bildung, Sport-, Freizeit- und Ferienaktivitäten sowie wie für eine Unterstützung der Kinder und den Jugendliche im Alltag. Dabei unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung Schülerinnen und Schüler mit einer Milliarde Euro dabei, Lernrückstände mit zusätzlichen Förderangeboten aufzuholen.
Kinderpolitischer Zwischenruf: Kommunen fordern feingliedriges Krisenkonzept
Die Bundesregierung fördert Unicef Deutschland und den Deutschen Kinderschutzbund im Rahmen dieses Programms "Kinderfreundliche Kommunen". In den "Kinderfreundlichen Kommunen" haben die Kinderrechte während der Corona-Pandemie ihren hohen Stellenwert bei politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen behalten. So richtete die Stadt Stuttgart eine Arbeitsgruppe ein, um schnellstmöglich wieder Orte im Freien wie Außengelände von Jugendeinrichtungen öffnen zu können. Der Berliner Bezirk Pankow wies neue temporäre Spielstraßen in Vierteln aus, in denen es nicht ausreichend Grünflächen gibt. Die Stadt Regensburg richtete einen digitalen Jugendtreff ein. In Weil am Rhein und in der Wedemark wurden die Interessen von Kindern und Jugendlichen in den kommunalen Krisenstab eingebracht, die Kinder- und Jugendparlamente von Stuttgart und Regensburg konnten ihre Arbeit als politische Mitbestimmungsgremien fortführen und es wurde aktiv an sicheren Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche gearbeitet.
Die "Kinderfreundlichen Kommunen" betrachten die Interessen und Belange von Kindern als immanenten Bestandteil ihres Krisenmanagements. Kinder und Jugendliche müssen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie immer gefragt und eingebunden werden. So haben beispielsweise die Städte Regensburg und Mannheim Treffen mit den Bürgermeistern und Jugendlichen durchgeführt, um mit ihnen im Gespräch zu bleiben und von ihren Anliegen zu erfahren. Die Stadt Köln hat ein Streaming-Angebot entwickelt, in dem sich Schülern an Fachämter wenden können. Das sind gute Beispiele, die zeigen, dass wir ein rechtebasiertes, feingliedriges Krisenkonzept brauchen, das Kommunen in ihren Handlungsmöglichkeiten zur Achtung der Kinderrechte nicht einschränkt, sondern diese unterstützt und bestärkt", so Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V.
Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V.
Das Vorhaben "Kinderfreundliche Kommune" wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits bundesweit 35 Kommunen dem Programm angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg. Im ersten Jahr des Programms wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein "Kinderfreundliche Kommunen" e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre. Im Anschluss an diese vier Jahre kann das Siegel verlängert werden.
Die konkreten Forderungen der "Kinderfreundlichen Kommunen" und weitere Informationen sind dem sind dem "Kinderpolitischen Zwischenruf" zu entnehmen.
Kommentare (0)
- Bisher keine Kommentare
- Kommentar schreiben
- Quelle: red/CEB | Foto: athree23 / Adrian, Pixabay License
- Geändert am: 24.01.2022 - 06:11 Uhr
- Bisher 1111 mal aufgerufen