Trennung: Kann man den Partner zurückgewinnen?
Markersdorf, 12. Januar 2022. Von Thomas Beier. Vor allem, wenn sich Paare nach relativ langer Zeit sehr schnell trennen, dann bricht meist mindestens für einen der Beiden eine Welt zusammen. Anlass ist oft, wenn einer der Partner fremdgeht oder andere schwerwiegende Geheimnisse aufgedeckt werden, die dafür sorgen, dass sich der andere hintergangen fühlt.
Trennung, das ist eine Frage des Alters und der Vernunft
Während bei Jugendlichen und Heranwachsenden eine Trennung – trotz aller Dramatik im Einzelfall – zum Sammeln von Erfahrungen gehören kann, ist die Sache bei Erwachsenen umso schwieriger, je länger eine Partnerschaft oder Ehe angedauert hat. Oft sind noch Kinder zu versorgen, es gibt gemeinsames Wohneigentum oder gemeinsame Verpflichtungen etwa im Zusammenhang mit einem Kredit.
Egal, wie alt oder jung die Partner sind: Der gute Rat, auch in der Krise Vernunft zu bewahren, greift im Grunde niemals, weil Emotionen jeden Gedanken überlagern und oft genug vermeintliche Freunde oder Freundinnen die Situation zusätzlich vergiften.
Trennung: Einvernehmlich, im Streit oder einfach abgehaun?
Ist die Trennung einvernehmlich erfolgt, weil beide es so wollten, müssen Wege gefunden werden, die Trennungsfolgen möglichst rational beherrschbar zu machen beziehungsweise abzuwickeln – ein Prozess, den viele Partner nicht ohne psychologische oder rechtliche Hilfe gestalten können. Der Sozialblatt-Beitrag "Trennung ohne Rosenkrieg" fasst für Eheleute zusammen, was in einer Scheidungsvereinbarung geregelt werden kann.
Psychologisch gesehen sollte die Scheidungsvereinbarung in gewisser Weise als Formalität im Zuge der Hochzeit notariell vereinbart werden – nicht etwa, weil man zur Hochzeit gleich die Scheidung plant, sondern weil jetzt die Beziehung noch nicht gestört und emotional negativ belastet ist, so dass vernünftige Vereinbarungen getroffen werden können, ohne per Rechtsanwalt aufeinander loszugehen. Wer allerdings mit solch einer Vereinbarung bis zur Trennungssituation wartet, der oder die wird erleben, dass die Vernunft von Hass- und Rachegefühlen überlagert wird.
Hat aber ein Partner den anderen nach einem Streit oder wie aus heiterem Himmel definitiv verlassen und möchte der zurückgebliebene die Beziehung doch noch retten, dann ist guter Rat gefragt. Das digitale Zeitalter macht besonders bei jungen Leuten alles noch komplizierter, wie ein Artikel in einem Absatz zum Kommunikationsverhalten bei Trennung durch einen Partner verdeutlicht.
Ist die Beziehung es wert, gerettet zu werden?
Erste Überlegung muss allerdings sein, ob die bisherige Beziehung es wert ist, gerettet zu werden und was in Zukunft in dieser Beziehung, wenn sie gerettet würde, anders laufen müsste. Nächste Überlegung: Wären diese notwendigen Veränderungen mit dem Ex-Partner oder der Ex-Partnerin überhaupt erreichbar?
Auch hier dürften die Antworten oft altersabhängig ausfallen, wohl aber nicht so, wie von den meisten erwartet. Die besten Chancen auf die Rückkehr der oder des Ex und die Rettung der Partnerschaft dürften nämlich bestehen, wenn es sich um jüngere Leute handelt – und zwar in dem Fall, wenn sie eigentlich gar kein Interesse an einer neuen Partnerschaft mit einem anderen Menschen haben. Sie können am ehesten aus der Situation lernen und ihr künftiges Verhalten ändern.
Bei älteren Paaren, oft in den Jahren vor der Silberhochzeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist die Konstellation ganz anders. Es mag plakativ klingen, aber es beschreibt das, was viele erleben: Die Frauen blühen oftmals auf, leben ihre Unabhängigkeit und richten sich ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen ein. Die Männer hingegen sind ohne ihre Frauen oftmals überfordert und laufen Gefahr, dass ihr Leben in eine existenzielle Schieflage gerät.
Die Beziehung retten
Ist die Trennung auf Initiative eines der Partner erfolgt, sollte man sie keinesfalls leichtfertig aufgeben: Gerade bei schon länger bestehenden Beziehungen wird man nie wieder jemanden finden, mit dem man so tief vertraut sein wird. Aber auch bei jungen Leuten kann die Erfahrung einer gescheiterten Beziehung dazu führen, dass auch die nächste Beziehung schon aus geringem Anlass aufgegeben wird, ohne darum zu kämpfen.
Im Gegenteil: Eine durchlebte Krise kann eine Partnerschaft stärken. Um in diesem Zustand zu gelangen, muss derjenige Partner, dem an der Beziehung gelegen ist, klug und mit viel Fingerspitzengefühl die Reparatur der Beziehung, wenn man das so nennen will, angehen. viele Schwierigkeiten warten, vor allem, wenn der andere mental blockiert ist und zudem alle Kommunikationsmöglichkeiten verweigert.
Entscheidend ist dann das erste Treffen mit dem oder der Ex nach der Trennung. Hinter dem Link im vorangehenden Satz verbergen sich zehn ganz konkrete Tipps, nämlich Gesprächstipps und solche für die Zeit nach dem ersten Wiedersehen. Bildlich gesehen kann man die Situation vergleichen mit einem Feuer, das fast ausgegangen ist und nun mit größter Vorsicht wieder entfacht werden muss.
Wen es betrifft: Viel Glück dabei!
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- Geändert am: 12.01.2022 - 13:27 Uhr
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