Netzwerke zum Kinderschutz
Dresden. Angesichts des jüngsten Todesfalls eines zweijährigen Jungen in Kirchberg bei Zwickau bekräftigte der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt am 28. Dezember 2007 in Dresden die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zum Kinderschutz. Seiner Meinung nach steht die Schaffung aktiver Bürger-Netzwerke im Vordergrund.
Bürgernetzwerke ausreichend?
„Familienangehörige, Freunde, Nachbarn und Ärzte müssen ein noch wirkungsvolleres Frühwarnsystem bilden und die Jugendämter unterstützen. Auch die Politik steht in der Pflicht, und deshalb werde ich am 10. Januar 2008 im Rahmen einer Konferenz mit der zuständigen Staatsministerin Helma Orosz, mit den Landräten und Oberbürgermeistern der Kreisfreien Städte darüber diskutieren, welche Maßnahmen wir gemeinsam ergreifen müssen, um diesen aktiven Netzwerken vor Ort den Rücken zu stärken. Es ist wichtig, einen intensiven Erfahrungsaustausch voranzutreiben“, sagte Milbradt. Darüber hinaus werde man am 10. Januar auch Möglichkeiten zur wirksameren Unterstützung von Eltern, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befänden, erörtern.
Familienministerin Helma Orosz verweist auf die bereits eingeleiteten Maßnahmen in Sachsen und fordert alle Beteiligten auf, diese auszuschöpfen und weiterzuentwickeln: „Ziel des derzeit siebzehn Punkte umfassenden Sächsischen Handlungskonzeptes für präventiven Kinderschutz ist unter anderem eine engere Zusammenarbeit zwischen den Behörden und beteiligten Berufsgruppen sowie die Stärkung der Verantwortungsträger vor Ort. Mit diesen Maßnahmen wird es uns gelingen, ein noch engeres Netz für den Kinderschutz zu spannen“, sagte Orosz.
Kinderschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Herausforderung und Verantwortung. Durch konkrete Maßnahmen an der Basis könne er weitaus besser gewährleistet werden als durch eine gesetzliche Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz, fügte Milbradt hinzu.
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- Quelle: Redaktion
- Geändert am: 28.12.2007 - 17:31 Uhr
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