Wissenschaftskarriere für Frauen
Dresden. "Ich hoffe, dass es mit diesem Programm gelingt, mehr Frauen für alle Qualifikationsstufen der Hochschulen zu gewinnen und damit vor allem die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in den Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich zu erhöhen", sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange nachdem das sächsische Kabinett zuvor beschlossen hatte, dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder beizutreten. Das Professorinnenprogramm soll der Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen dienen. Vor allem junge Frauen sollten so zu einer Wissenschaftskarriere motiviert werden.
Kabinett beschließt Beitritt zum Bund-Länder-Programm zur Frauenförderung an Hochschulen
Das Programm sehe in erster Linie vor, so die Wissenschaftsministerin, den Hochschulen für fünf Jahre zusätzliche Mittel als Anschubfinanzierung für die Besetzung einer Professur mit einer Wissenschaftlerin zur Verfügung zu stellen. Demnach erhielten die Hochschulen für bis zu drei Erstberufungen von Frauen über einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren zusätzlich Geld, maximal aber 150 tausend Euro pro Berufung und Jahr anteilig von Bund und Land finanziert. Darüber hinaus sei die Finanzierung von Berufungen auf eine freie Professur als Regelberufung möglich. Fördervoraussetzung sei die positive Begutachtung des Gleichstellungskonzeptes der sich bewerbenden Hochschule. Hier hätten sicher diejenigen Hochschulen gute Chancen, die sich bereits als "familiengerechte Hochschule" verpflichtet hätten ein Gleichstellungskonzept zu erarbeiten und zu vollziehen.
"Der Freistaat wird das Programm aus seinem Haushalt unterstützen", sagte Stange zu. Allerdings müsse das Programm auch als das verstanden werden, was es tatsächlich sei, nämlich ein Anschub: "Nur wenn es zukünftig gelingt mehr Professorinnen auch in Berufungsgremien zu etablieren, ist ein realistischer Anstieg der Anzahl der Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen zu erwarten."
Das Bund-Länder-Programm unterstützt die Gleichstellungsbemühungen der Hochschulen von 2008 bis 2012 mit maximal 150 Millionen Euro - jeweils hälftig finanziert von Bund und Ländern. Es soll zum 1. Januar 2008 in Kraft treten.
In Sachsen waren im Jahr 2006 nur 15,4 Prozent der Professuren mit Wissenschaftlerinnen besetzt. Im Vergleich zu 1997 ist der Anteil der Professorinnen dabei um 4.5 Prozent gestiegen.
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- Quelle: Redaktion
- Geändert am: 18.12.2007 - 22:53 Uhr
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